Wir freuen uns die folgenden Positionspapiere der Qualitätskommission zu veröffentlichen
Pflegegeleitetes Schmerzmanagement auf Notfallstationen
Die Pflege nimmt auf Notfallstationen im Schmerzmanagement eine zentrale Rolle ein. Die Voraussetzung ist die Standardisierung der Schmerzbehandlung entsprechend einem pflegegeleiteten Schmerzkonzept für alle Altersgruppen, das die zeitnahe Verabreichung von Analgetika durch Pflegefachpersonen ermöglicht. Pflegefachpersonen haben in der Regel den ersten Kontakt mit Patientinnen und Patienten, die auf Notfallstationen behandelt werden. Sie verbringen aufgrund berufsspezifischer Aufgaben mehr Zeit mit ihnen als Ärztinnen und Ärzte.
Ältere Patientinnen und Patienten auf Notfallstationen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz
In der Schweiz betrug der Anteil der über 65-jährigen Personen 2019 18,7 %. Bis 2040 wird aufgrund des demographischen Wandels der Anteil der über 65-jährigen auf 24,4 % geschätzt. Am stärksten wachsen wird dabei die Altersgruppe der über 80-jährigen Personen, welche sich in den nächsten 20 Jahren nahezu verdoppeln wird (+88,3 %) (1). Entsprechend wächst auch die Anzahl der älteren Patientinnen und Patienten, die eine Schweizer Notfallstation aufsuchen. Im Notfallzentrum des Universitätsspitals Basel betrug 2019 der Anteil der über 65-jährigen Personen 32 % (2).
Massenanfall von Verletzten und Erkrankten bei Grossschadensereignisse und ausserordentliche Lagen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz
Bei einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV) im Rahmen eines Gross-schadensereignisses braucht es ein strukturiertes, bis ins Detail durchdachtes und geplantes Vorgehen. Wir empfehlen den MANV-H Algorithmus zur Triage bei einem Massenanfall von Verletzten im Hospitalisationsraum. Mit diesem Algorithmus können sowohl traumatologische als auch nicht-traumatologische Patientinnen und Patienten nach einem Grossschadenser-eignis und/oder in einer ausserordentlichen Lage triagiert werden. Das Ziel ist, eine Erstbeur-teilung des Gesundheitszustandes sämtlicher eintretender Patientinnen und Patienten durch-zuführen, sie den zur Verfügung stehenden Ressourcen und Räumen zuzuteilen sowie erste Notfallmassnahmen einzuleiten.
- Checkliste Triagestelle
- Checkliste Schichtleitung Notfallpflege
- Checkliste Rapport Chef Triage
- Checkliste Rapport Chef Notfall
Anwesenheit von Angehörigen während der Reanimation: neue Wege gehen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz
Reanimationsmassnahmen und invasive Massnahmen erfordern vom Gesundheitspersonal hohe Konzentration, gut aufeinander abgestimmte Prozesse und eine rasche Abfolge von Entscheidungen. Die Anwesenheit von Angehörigen direkt an der Seite von verunfallten oder schwer erkrankten Patientinnen und Patienten während einer kardiopulmonalen Reanimation oder invasiven Massnahmen (AACPR) ist oft nicht oder nur unter Vorbehalten erwünscht. Das Gesundheitspersonal befürchtet Störungen in den Arbeitsabläufen und ist nicht auf die Betreuung von Angehörigen vorbereitet. Das Ziel dieses Positionspapiers ist, anhand einer narrativen Literaturübersicht die Vorteile und Befürchtungen gegenüber AACPR bei Erwachsenen und Kindern darzustellen. Die Sicht der Patientinnen, der Patienten, der Angehörigen und des Gesundheitspersonals wird beschrieben. Es werden verschiedene Faktoren aufgezeigt, die bei der Implementierung berücksichtigt werden sollten.
Positionspapier
Weiterbildungsempfehlungen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz
Die Voraussetzung für eine hochwertige Patientenversorgung und Patientensicherheit in der Notfallpflege ist der Abschluss eines Nachdiplomstudiengangs in Notfallpflege an einer höheren Fachschule (NDS HF NF) oder ein Diploma of Advanced Studies (DAS) HES-SO en Soins d’urgance, soins aigues an der Hautes Ecoles Valais HES-SO. Während der gesamten Berufslaufbahn ist kontinuierliche professionelle Weiterentwicklung notwendig. Lebenslanges Lernen ist sehr wichtig und ermöglicht eine berufliche Weiterentwicklung in der Notfallpflege (E-log, 2019). Die Möglichkeiten für Fort- und Weiterbildung haben einen Einfluss auf die Arbeits-zufriedenheit in der Pflege. Durch Fort- und Weiterbildungsmassnahmen werden die Handlungsspielräume und Kompetenzen, der in der Notfallpflege tätigen Pflegefachpersonen erweitert. Es ist von grosser Bedeutung auf dem neusten Wissenstand zu sein, um eine hohe Pflegequalität zu gewährleisten (Müller & Seidl, 2000). Das Ziel dieses Positionspapier sind Empfehlungen zur Art, Dauer und Häufigkeit von Weiterbildungen für das Pflegepersonal auf Schweizer Notfallstationen.
Positionspapier
Pflegeexperten, Pflegeexpertinnen als Advanced Practice Nurse (APN) auf Schweizer Notfallstationen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz
Die Voraussetzungen, um als Pflegeexpertin, Pflegeexperte Advanced Practice Nurse (APN) auf einer Notfallstation tätig zu sein, sind eine Pflegeausbildung an einer Fachhochschule mit einem Abschluss Bachelor of Science in Nursing (BScN, 180 ECTS) sowie ein abgeschlossener konsekutiver Masterstudiengang in Pflege (MScN, 90-120 ECTS) an einer Universität oder Fachhochschule. Der BScN kann entweder als Primärausbildung oder als Aufbaustudium nach der Ausbildung als diplomierte Pflegefachperson höhere Fachschule (HF) absolviert werden. Ebenso wird ein Nachdiplomstudiengang Notfallpflege HF oder ein Diploma of Advanced Studies (DAS) HES-SO en Soins d’urgance, soins aigues der Hautes Ecoles Valais HES-SO vorausgesetzt.
Die Basis der Pflegeexperten, Pflegeexpertinnen APN ist das Schirmkonzept Advanced Nursing Practice (ANP) der erweiterten Pflegepraxis nach Hamric. Nebst einem Hochschulabschluss ist die zentrale Kompetenz die direkte klinische Tätigkeit mit erweiterten Fähigkeiten und Kompetenzen. Die Kernkompetenzen, welche eine qualitativ hochwertige Notfallversorgung gewährleisten, sind, Beratung und Coaching, Konsultationen, evidenz-basierte Praxis, Leadership, intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit sowie die ethische Entscheidungsfindung.
Seit dem 16. März 2021 können sich APN, welche die Kriterien erfüllen, registrieren, den markenrechtlich geschützten Titel Pflegeexperte / Pflegeexpertin APN-CH tragen und sich in ein öffentlich zugängliches Register eintragen lassen. Der Trägerverein, der die Registrierung vornimmt ist APN-CH und wird von folgenden Organisationen getragen: Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, Swiss Nurse Leaders, Verein für Pflegewissenschaft VPN, Interessegruppe Swiss Advanced Nursing Practice (IG Swiss ANP), Stiftung Lindenhof.
Positionspapier
Sichere Pflegepersonalabdeckung auf Schweizer Notfallstationen - Positionspapier Notfallpflege Schweiz (in Überarbeitung)
Die Notfallversorgung setzt Pflegepersonal voraus, welches für die hohen Anforderungen im Tätigkeitsfeld über die Grundausbildung hinaus qualifiziert ist. Um eine bedarfsgerechte, optimale Pflegepersonalplanung zu ermöglichen, sind verschiedene Faktoren wie Qualität, Sicherheit, Umfang der Dienstleistung und Kosten zu berücksichtigen. Dies unter Einbezug von tageszeitlich schwankenden Faktoren wie Patientenaufkommen, Akutheit und Komplexizität der Patienten und Patientinnen, Aufenthaltsdauer und Skill- und Grademix des Pflegepersonals. Unterschiedliche Leistungen in der Notfallversorgung können durch unterschiedlich qualifizierte Mitarbeitende erbracht werden. Der Skill-und Grademix beschreibt die unterschiedlichen Berufserfahrungen, individuellen Fähigkeiten sowie die unterschiedlichen offiziellen Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeitenden im Pflegedienst. Das Ziel dieses Positionspapier sind evidenzbasierte Empfehlungen für eine sichere Pflegepersonalabdeckung auf Schweizer Notfallstationen.
Positionspapier